Fabio Cannavaro Fanpage - Interviews
Fabio Cannavaro

 


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CANNAVARO-INTERVIEW

01.07.2006

"Das Spiel gegen Deutschland wird ein Klassiker"


Italiens Kapitän Fabio Cannavaro bewies nicht nur beim 3:0-Viertelfinalsieg gegen die Ukraine, dass er zu den besten Innenverteidigern der Welt zählt. Im Interview spricht der Abwehrchef von Juventus Turin über schwache Ukrainer und das Halbfinale gegen Deutschland.

Frage: Herr Cannavaro, im Halbfinale treffen Sie am Dienstag mit Italien auf Deutschland. Was erwarten Sie von dieser Partie?

Cannavaro: Ein großes Spiel. Italien gegen Deutschland ist ein Klassiker. Obwohl das für uns natürlich schwierig wird gegen die Heimmannschaft, die das ganze Stadion hinter sich haben wird. Dennoch sehen wir der Partie gelassen entgegen. Wir sind gut drauf und nun erst mal froh und sehr zufrieden, dass wir es bis unter die letzten vier Mannschaften geschafft haben. Wir freuen uns auf das Halbfinale gegen Deutschland.

Frage: Weil das letzte Aufeinandertreffen mit der DFB-Elf so erfreulich zu Ihren Gunsten verlief?

Cannavaro: Wir haben damals mit 4:1 gewonnen und sind die klar bessere Mannschaft gewesen, doch das zählt nun nicht mehr. Das war damals. Und das war nur ein Testspiel. Das kann man gar nicht vergleichen. Dass die Deutschen besser spielen als damals, kann ja jeder sehen. Nun sind wir bei einer Weltmeisterschaft und alles ist möglich.

Frage: Allerdings schien es für Italien fast unmöglich, gegen die Ukraine auszuscheiden.

Cannavaro: Dass wir bereits nach sechs Minuten das erste Tor geschossen haben, war sehr wichtig für uns. So konnten wir beruhigt aufspielen. Und mit jeder Minute bekamen wir mehr Sicherheit. Wir haben eine souveräne, wenn nicht sogar die beste Leistung des Turniers und wirklich guten Fußball gezeigt. Und endlich Tore geschossen!

Frage: Die Mannschaft blieb wieder ohne Gegentreffer. Abgesehen von den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff wirkte die von Ihnen organisierte Abwehr unantastbar.

Cannavaro: Alle Verteidiger haben wirklich sehr gut gespielt. Bis auf Zambrotta, der ein unglaubliches Spiel abgeliefert hat, möchte ich auch niemanden herausheben. Wir haben der Ukraine nicht viel erlaubt. Das lag aber auch daran, dass wir im Mittelfeld sehr gut gestanden haben, da kam nicht viel durch. Kompliment an alle Spieler!

Frage: Spielt Italien zu defensiv?

Cannavaro: Nun ja, über das Verteidigen hinaus haben wir immerhin drei Tore geschossen. Zu defensiv kann das also gar nicht sein.

Frage: Sie spielen bei dieser WM in einer unglaublichen Form.

Cannavaro: Ja, ich fühle mich sehr gut. Es macht großen Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen.

Frage: Wird Italien Weltmeister?

Cannavaro: Dann müssen wir Deutschland schlagen.


(c) spiegel.de

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25.05.2006 11:26 Goal.com Exklusiv: Fabio Cannavaro im Interview New York. Für Italiens Kapitän Fabio Cannavaro ist die bevorstehende Weltmeisterschaft kein Neuland. Bereits 1998 und 2002 zeichnete er sich mit seiner Spielweise aus. Der 33-jährige von Juventus Turin stand während seines Aufenthaltes in New York Goal.com- Redakteur Clemente Lisi in einem kurzen Interview Rede und Antwort.

Goal.com: „Du bist nun bereits einige Tage in New York, wie gefällt es dir hier?“

Cannavaro: „Ich bin erst zum zweiten Mal hier und muss sagen, dass es eine großartige Stadt ist. Ich bin beeindruckt, wie schnell hier alles abläuft. Jeder hier geht mit 3.000 km/h. Außerdem finde ich, dass der Verkehr hier schlimm ist. Ich dachte, der Verkehr in Neapel ist schlecht.“

Goal.com: „Wechseln wird das Thema. Bist du besorgt über die jüngsten Skandale, die die Serie A erschüttert haben? Juventus hat immerhin den Stein ins Rollen gebracht.“

Cannavaro: „Das wird der Klub regeln.“

Goal.com: „Glaubst du, dass der Skandal einen negativen Einfluss auf Italiens Leistung bei der Weltmeisterschaft haben wird?“

Cannavaro: „Keinesfalls.“

Goal.com: „Wieso denkst du das?“

Cannavaro: „Wir sind alle überzeugt, in Deutschland gut zu spielen. Wir haben genug Talent, das Finale zu erreichen. Ich hoffe das ist ein Ziel, das wir realisieren können. Ich glaube wirklich, dass wir gegen jedes Team gewinnen können.“

Goal.com: „Du hattest eine erfolglose Zeit bei Inter vor einigen Jahren. Was war das Beste am Transfer zu Juventus?“

Cannavaro: „Das Team fordert mich, jeden Tag am höchsten Level zu spielen. Es erlaubt mir zu beweisen, wie gut ich spielen kann."



(c) goal.com

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21.10.2005

Italien: Fabio Cannavaro von Juventus Turin im Interview

In der Serie A ist Juventus Turin unangefochten Tabellenführer, in der Champions League kassierte Juve jedoch eine Niederlage gegen die Bayern (1:2).

Fabio Cannavaro (32) nennt im kicker-Interview Gründe für die schwache Vorstellung der "Alten Dame'", gibt Auskunft zum Start des Ex-Bayern Robert Kovac bei den Norditalienern und lobt die deutschen Stadien in München und Schalke.

kicker:

Nach neun Siegen in Folge gab es in München die erste Niederlage. Vielleicht auch eine Erleichterung, Signor Cannavaro?

Fabio Cannavaro:

Auf keinen Fall. Ich hasse es wirklich, zu verlieren. Ob Freundschaftsspiel oder Champions League. Und gerade hier in München wollten wir gewinnen, um den Gruppensieg schon so gut wie klarzumachen und uns auf die Meisterschaft zu konzentrieren.

kicker:

Eine glückliche Figur hat Juve dabei aber nicht abgegeben.

Cannavaro:

Das kann man wohl laut sagen. Eine grausame Vorstellung. Vor allem in der ersten Hälfte sah das nicht nach Fußball aus.

kicker:

Woran lag das?

Cannavaro:

Wir hatten alle viele Spiele in letzter Zeit, sind die Partie zu unkonzentriert angegangen. Da wirkte Bayern in allen Belangen frischer, zeigte auch mehr Willen.

kicker:

Ein kleines Warnsignal für die Zukunft?

Cannavaro:

Nein. Bis auf die erste Hälfte in Parma hatten wir in jeder Partie vollends überzeugt. Natürlich sollte man aus jeder Niederlage seine Lehren ziehen.

kicker:

Und die wären?

Cannavaro:

Ein oder zwei weitere Ergänzungsspieler wären nicht schlecht. Die erste Elf gehört sicherlich zu einer der besten Stammformationen, die es momentan gibt. Doch wenn wir einige wichtige Ausfälle zu verkraften haben, dann fehlt manchen Vertretern noch die internationale Ruhe.

kicker:

Als potenziellen Vertreter haben Sie den Ex-Bayern Robert Kovac auf der Bank. Wie ist Ihr Eindruck von ihm?

Cannavaro:

Positiv. Sehr erfahren und mit gutem Stellungsspiel. Seine Art zu spielen ist ziemlich deutsch. Wenn nötig, dann haut er den Ball eben auf die Tribüne. Er braucht jedoch noch ein wenig Zeit, um sich an die Serie A zu gewöhnen, wo in der Regel viel taktischer gespielt wird als in anderen Ländern.

kicker:

Aber er ist nur eine Alternative, mehr nicht.

Cannavaro:

Der Trainer setzt auf Thuram und mich. Wir stellten im letzten Jahr die beste Abwehr Italiens, und das wird auch in dieser Saison so sein. Dennoch kann man heutzutage nicht alle Spiele bestreiten. Dazu braucht es adäquaten Ersatz. Denn mittlerweile ist der Terminplan einfach zu dicht.

kicker:

Muss er reduziert werden?

Cannavaro:

Das Fernsehen und die Vereine wollten es ja so. Mit dem erhöhten Fluss der TV-Gelder wachsen eben die Anforderungen. Wir Profis dürfen nicht groß herumlamentieren. Denn letztlich profitieren auch viele Spieler finanziell davon. Es mag populistisch klingen, aber wir sind im Vergleich zu vielen anderen Jobs privilegierte Arbeitnehmer. Das sollte man nie vergessen.

kicker:

Ist der Zuschauerschwund in Italien eine Konsequenz der inflationären Spiele?

Cannavaro:

Er ist einfach zu erklären. Viele Spiele, hohe Ticketpreise. Für die meisten ist es leider günstiger, ihren Verein im TV zu sehen. Im Vergleich zur Allianz Arena oder dem Schalker Stadion wirken viele unserer Stadien dazu wie aus dem Mittelalter. Nicht gerade einladend.

kicker:

In München oder auf Schalke werden Sie eventuell 2006 mit der Nationalelf spielen.

Cannavaro:

Auf die WM freuen sich alle bei uns, denn es wird für mich und viele andere die letzte Endrunde. Selbst die Brasilianer werden es schwer haben, gegen diese Motivation anzukämpfen.



(c) kicker.de und gmx.net


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Interview mit Fabio Cannavaro (29, Inter Mailand)
18.08.2003

"Deutschland fehlt mir noch"

Am Mittwoch spielt er gegen Deutschland. Im kicker spricht Italiens neuer Kapitän Fabio Cannavaro (29) über Ziele und Träume.

kicker: Herr Cannavaro, was ist das für ein Gefühl, an Stelle des zurückgetretenen Denkmals und Rekord-Nationalspielers Paolo Maldini neuer Kapitän der italienischen Nationalmannschaft zu sein?

Fabio Cannavaro: Das ist das Größte, das Maximum! Besonders wenn man bedenkt, dass ich als Kind auf den Straßen um das berühmte San-Paolo-Stadion von Neapel gekickt und davon geträumt habe, eines Tages Profi zu werden. Es ist wie ein Märchen. Ich als Kapitän der Azzurri! An Stelle von Maldini, vor dem ich als Spieler immer größten Respekt hatte und der ein Vorbild für mich war. Sie können sich vorstellen, wie stolz ich bin.

kicker: Werden Sie von Ihren Kollegen, die fast alle schon mit Ihnen in der U 21 spielten, akzeptiert?

Cannavaro: Del Piero, Vieri, Delvecchio, Panucci und Nesta, um nur einige zu nennen, gehören zu dieser Gruppe. Da gibt's aber keine Probleme. Es herrscht absoluter Respekt untereinander. Es sind große Spieler, die alle ihre eigene Verantwortung übernehmen und denen die Bedeutung, Italien zu vertreten, absolut bewusst ist.

kicker: Sie sind Neapolitaner und haben erzählt, dass Sie auf der Straße Fußball gespielt haben. Wie war Ihre Jugend?

Cannavaro: Ich hatte eine normale Kindheit. Mein Vater war Bankbeamter, meine Mutter Hausfrau. Aber wir wohnten in einem einfachen Viertel, in dem, wie in fast allen Hafenstädten, Probleme herrschten wie zum Beispiel Rauschgifthandel und Schmuggel.

kicker: Hat man Sie auch in Versuchung geführt?

Cannavaro: Mehrmals. Aber, Gott sei Dank, war meine Familie immer für mich da und der Sport hat mir sehr geholfen, von diesen furchtbaren Dingen fernzubleiben.

kicker: Zur Nationalmannschaft zurück. Giovanni Trapattoni wird von vielen wegen seiner defensiven Grundeinstellung kritisiert. Glauben Sie, dass sich mit dem Einbau neuer Offensivkräfte wie Miccoli, Corradi und Perrotta die Spielweise der Azzurri geändert hat?

Cannavaro: Nach der WM 2002, bei der von uns und auch vom Trainer Fehler gemacht wurden, hat der "Mister", unser Trainer, der eine intelligente Person und ein Mann des Fußballs ist, die Mannschaft umgebaut. Er hat die besten jungen Spieler Italiens berufen und gab ihnen die Möglichkeit, zu spielen. Er hat sie gebracht, egal ob deswegen Leute wie Inzaghi, Vieri, Gattuso oder auch Del Piero zu Hause bleiben mussten. Früher wurde daraus ein Drama gemacht, wenn solche Spieler nicht für die Nationalmannschaft berufen wurden. Jetzt ist es Trapattoni egal - er geht seinen Weg, und das ist gut so.

kicker: Hat der Trainer wirklich nie gefordert, ein Ergebnis nur zu verteidigen?

Cannavaro: Nie. Wir sind keine defensive Mannschaft. Wir spielen immer mit zwei Spitzen und zwei Außenbahn-Spielern wie Camoranesi und Delvecchio, die sehr offensiv sind.

kicker: Wie läuft es denn mit den neuen Spielern überhaupt?

Cannavaro: Das war sehr einfach. Es sind alles Jungs mit dem großen Ehrgeiz, sich durchsetzen zu wollen. Und deshalb wollte jeder das Beste aus dieser Chance machen. Alle waren gut - wirklich alle.

kicker: Ist Ihnen bewusst, dass Sie am Mittwoch zum ersten Mal gegen Deutschland spielen?

Cannavaro: Ja, unglaublich, aber wahr. In all meinen Länderspielen habe ich noch nie gegen Deutschland gespielt.Es ist in der Tat die einzige große Fußball-Nation, die auf meiner Liste noch fehlt.

kicker: Was denken Sie über den deutschen Fußball?

Cannavaro: Der deutsche Fußball faszinierte mich schon immer, auch wenn die Deutschen besonders in den letzten Jahren nicht mehr so auftrumpften wie beispielsweise Brasilien. Trotzdem haben sie es immer geschafft, an der Spitze des internationalen Fußballs zu bleiben. Das deutet darauf hin, dass die Grundlagen solide sind - das ist sehr wichtig.

kicker: Sie haben gegen viele Top- Stürmer der Welt gespielt. Gegen wen hatten Sie die größte Mühe?

Cannavaro: Ab einem bestimmten Niveau sind alle schwer zu spielen. Aber in den letzten Jahren war Ronaldo derjenige, der auf den Gegner fast zerstörerisch wirkt.

kicker: Glauben Sie, dass Deutschland nach dem überraschenden Abschneiden bei der WM 2002 in Japan und Korea diesen Erfolg bei der EURO 2004 in Portugal wiederholen kann?

Cannavaro: Auch ohne viele hochkarätige Spieler werden die Deutschen durch ihre gute Organisation immer in der Lage sein, ein hohes Niveau zu halten. Ich bin überzeugt, dass sie sich ihrer fußballerischen Grenzen bewusst sind und versuchen, sich zu verbessern. Dieses Problem hatten wir auch im vergangenen Jahr.

kicker: Das Spiel findet am 20. August statt und die italienische Serie A hat den Spielbetrieb noch gar nicht aufgenommen. Erwarten Sie einen Sommerkick? Oder ein Spiel mit echtem Wettkampf-Charakter?

Cannavaro: Das weiß man vorher nie. Aber eines steht fest: Spiele gegen Deutschland, den Vize-Weltmeister, sind für mich sehr reizvoll. Das wird meinen Kollegen nicht anders gehen.



(c) kicker.de
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